1984

28.04.2020

"Werkgetreue Neuverfilmung (...), die hart und direkt mit den Schockeffekten der Vorlage die Vision eines totalitären Überwachungsstaates entfaltet, zugleich aber auch Ästhetik und Lebensgefühl der englischen Nachkriegsgesellschaft (...) heraufbeschwört. - Sehenswert." (Lexikon des Internationalen Films)



Im Orwell-Jahr an Originalschauplätzen in London gedreht, war 1984 zugleich Richard Burtons letzter Film. Regisseur Michael Radford hat eine Version vorgelegt, die bei allem erkennbaren Zeitkolorit keinen Raum für ein Remake zulässt, denn besser kann man das Buch eigentlich nicht verfilmen. Selbst ein heutiger CGI-Level in der Produktion hätte dem Inhalt, dessen Aktualität durch die Transferleistung des Zuschauers entsteht, kaum mehr Modernität verleihen können. Begriffe wie "Neusprech" und "Doppeldenk" mögen mittlerweile aus der Zeit gefallen wirken und wenn es um den "Big Brother" geht, ist die Strahlkraft des Semipromi-Containers größer als die des Awards der Datenschützer. Schaut man sich jedoch Techniken wie Framing oder Agenda-Setting, wird das unfassbare Ausmaß der Agitation erkennbar, der wir heute ausgeliefert sind - die hirnverdrehenden Lügen des US-Präsidenten und seinem Sender der Wahrheit sind da nur die Spitze des Eisbergs.



Nachtrag

Vergessen: Bereits 2017 gab es eine Renaissance des Films in den US-Kinos. (Deutschlandfunk Kultur)

Uwe Hentschel
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